Haus Hohlen ist ein umgebautes Haus, das ursprünglich 1961 errichtet wurde. Das Gebäude liegt in exponierter Lage oberhalb von Dornbirn in Vorarlberg mit besonderer Aussicht über das Rheintal und den Bodensee. Ein hangseitiger Wald schirmt das Gebäude zur dahintergelegenen Bebauung ab.
2012 wurde Haus Hohlen seinen Bewohnern zu klein und daraufhin umfassend erweitert. Das Haus wurde zunächst in seinen Rohbauzustand zurückversetzt, da außer dem massiven Mauerwerk keine erhaltenswerte Bausubstanz vorhanden war. Veraltete Einbauten und unzulängliche Sanierungen wurden rückgebaut.
Aus der erforderlichen Erneuerung der Fassade und dem gestiegenen Platzbedarf entstand die Idee, eine neue Gebäudehülle mit Abstand um das alte Haus herumzubauen. Dafür wurde eine leichte Holzkonstruktion gewählt, die als Pfosten-Riegel-Skelett einen Kontrast zum bestehenden Massivbau darstellt und alle Vorteile des modernen Holzbaus bietet: Großer Vorfertigungsgrad, schnelle Montage, Nachhaltigkeit und gutes Raumklima. Der bestehende Dachstuhl wurde erhalten und traufseitig ca. 1,5 und ortgangseitig ca. 4 Meter verlängert.
Auf die Lage des Gebäudes mitten in der Natur wurde mit grossflächigen Verglasungen reagiert, die immer wieder Ausblicke ins Tal und in den Wald hinein bieten. Dazwischenliegende geschlossene Elemente lassen ein spielerisches Fassadenmuster entstehen, das im Innenraum offenere und geschütztere Bereiche definiert.
Besonderer Wert wurde darauf gelegt, den Altbau im neuen Gebäude erlebbar zu machen: Alte Fensteröffnungen werden zu Durchgängen, ein altes Küchenfenster wird zur Durchreiche, ein anderes Fenster wird zur Nische für ein Waschbecken.
Die neue Gebäudehülle mit hohen Dämmwerten und 3-Scheiben-Isolierverglasung garantiert zusammen mit einer neuen, hochwertigen Dachdämmung, dass das Gebäude als Zu-/Umbau die Energiekennwerte eines Niedrigenergiehauses aufweist. Als Dämmstoffe wurden ausschliesslich ökologische Materialien wie Holzfaser- und Schaumglasdämmung verwendet.
Die alte Ölheizung wurde durch eine neue Erdwärmeheizung mit Erdsonde ersetzt. Das ganze Haus wurde mit einer neuen Fussbodenheizung ausgestattet. Der dazu notwendige Estrich wurde geschliffen, auf einen zusätzlichen Bodenbelag wurde verzichtet. So entstand ein durchgehender Boden, der Alt- und Zubau gestalterisch miteinander verbindet.
Die Fassade ist als Holz/Alu System ausgeführt. Als Füllelemente kamen Holzpaneele zum Einsatz, die mit einer diffusionsoffenen Beschichtung, die ursprünglich aus dem Bootsbau kommt, behandelt ist. Die dunkle Farbgebung harmoniert mit dem Wald im Hintergrund.
JOCHEN SPECHT / ARCHITEKT
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