„Besser kanns nicht gehen“

Zu Besuch beim Allgäuer Berghof

Hannes Neusch streicht mit der Hand über die Wand, während er uns zum „Kuckucksnest“ führt. „Das ist halt schon ganz was anderes“, sagt er.

Das Kuckucksnest ist eines der neu gebauten Familienzimmer im Allgäuer Berghof. Und Hannes Neusch, der Chef des Berghofs, ist sichtlich begeistert, als er uns durch den Neubau führt. Denn damit ist ihm ein großer Wurf gelungen. Ein großer Wurf, der sich in erster Linie einer mutigen, aber goldrichtigen Entscheidung verdankt: den neuen Bergflügel komplett aus Holz von der Zimmerei Bilgeri errichten zu lassen.

Sieben Monate vorher: Der Allgäuer Berghof soll um einen ganzen Flügel erweitert werden. Ein Problem für den Berghof und seinen Leiter Hannes Neusch. Denn das Hotel wird als Ganzjahresbetrieb geführt, Bauzeiten und Baustellen bringen das ganze Geschäft zum Stillstehen. „Das kann man sich hier nicht leisten, monatelang wegen einer Baustelle geschlossen zu haben.“ Eine Lösung musste her, und zwar eine, die aus Monaten, so die Hoffnung, Wochen machte. Das Angebot, mit dem die Zimmerei Bilgeri auf ihn zukam, hat dann aber selbst die Erwartungen des ambitionierten Chefs übertroffen. Denn das Aufrichten des gesamten Bergflügels dauerte nicht länger als zehn Tage. 2.500 m² Decken, Wände und Dächer konnte die Zimmerei innerhalb von nur zehn Tagen errichten – und der Berghof danach seinen Betrieb wieder aufnehmen.

Sieben Monate ist es her seit dem ersten Handschlag zwischen Hannes Neusch und Gerhard Bilgeri, der eine Zusammenarbeit in Rekordzeit besiegelte. Denn nur etwas mehr als ein halbes Jahr später stehen die beiden nun hier in einem komplett neu errichteten Holzbau und genießen sichtlich den Duft, das Klima und die Atmosphäre, die von den hellen Holzwänden in die neuen Räume ausstrahlen.

„Natürlich war am Anfang die zeitliche Dimension der Hauptgrund für die Entscheidung fürs Holz“, so Neusch. Doch in den sieben Monaten sind noch eine Menge anderer Gründe dazugekommen. Denn die Entscheidung für Holz hat weitreichende, ja, nachhaltige Konsequenzen.

Denn Holz als nachwachsender Rohstoff ist selbstverständlich weitaus ökologischer als andere Baustoffe. Ein Aspekt, der für ein Familienhotel wie den Berghof, für ihr Image, aber auch für das Selbstverständnis eine Rolle spielt. „Es ist uns wichtig, dass der Neubau im Einklang mit der Natur passiert, dass unser Berghof nicht nur in der schönen Natur steht, sondern selbst schöne Natur ist“, erklärt Neusch.

Als Teil der Familotel-Kette waren an den Neubau im Berghof zudem besondere Anforderungen geknüpft. Der Neubau muss die etablierten Werte und Qualitäten der Familotels – Kinder- und Familienfreundlichkeit – beibehalten und gleichzeitig für Erneuerung sorgen und sich positiv von anderen Hotels absetzen können. Mit den Holzzimmern im Berghof scheinen diese beiden Aufgaben geradezu spielerisch erfüllt zu sein. Ein Häuschen im Zimmer dient den Kleinen als abgetrennter Spiel- und Schlafraum und sorgt so für Ruhe und Gemütlichkeit, die so typisch für Holz ist. Außerdem gibt es viele kleine Details, welche die Kinder zum Erforschen ihres kleinen Reiches einladen.

„Trotzdem“, so erzählt Neusch, „war die Entscheidung für Holz nicht ganz ohne Risiko.“ So gab es etwa Bedenken zur Schalldämpfung. Wird es leise genug sein, wenn die Zimmer nur mit Holz voneinander abgetrennt sind? Die Erfahrung der ersten Wochen zeigt: ohne jede Frage. Überhaupt scheinen die Gäste die Begeisterung des Hotelleiters zu teilen. Das Raumklima, der Geruch, die Optik, die handwerkliche Qualität – Hannes Neusch ist sich sicher: „Das ist ein Meisterstück“. Und auf jeden Fall die beste Voraussetzung für einen erfolgreichen, erholsamen Familienurlaub in einem beispiellos schönen Ambiente.

Projektdetails

Architekt:
Architekturbüro Alpstein
Adresse: Lindauer Straße 5
87509 Immenstadt
www.alpstein-architektur.de