Wohnhaus Metzler

Der kompakte und eher klein anmutende Baukörper bettet sich in die ihn umgebende Körnung ein und schafft in seiner klassischen, tennartigen Erscheinung den Übergang zum angrenzenden landwirtschaftlichen Naturraum. Sein sägeraues, schwarzgefärbtes Fassadenkleid erinnert an sonnenverbranntes Holz, seine wenigen, dafür großen Öffnungen an Scheunentore. Das helle, zarte Innenleben dringt hier nach Außen und gibt dem verschlossen wirkenden Volumen angenehme Akzente.

Eine bewusst niedrig gehaltenen Nebenzone mit Garage, Eingang und Sitzplatz wirkt bergend und kontrastiert mit dem hohen, lichtdurchfluteten Wohnraum, der im Kern als helles Raumerlebnis wahrgenommen wird. Bis Tischhöhe in die Erde eingebunden bildet sich eine umschließende und schützende Wanne, über die der Blick schleifend ins umgebende Grün schweift.

Starke, mit Funktionen aufgeladene Wände, eine reduzierte Materialisierung mit glatt geschliffenem Beton und Fichtenholz sowie sparsame Möblierung lassen den Raum in sich ruhen und machen ihn zur offenen, frei bespielbaren Fläche.

In der Schrankwand verschwindend wandert der Bewohner nach oben in den hohen, zentralen Raum. Diesem ist ein gemeinsamer Waschraum eingeschrieben, dessen Wände sich in transluzentes Glas auflösen und von Innen ähnlich einer Laterne hell erstrahlen. Zwei große Oberlichter lösen eine eigenständige Dachgeometrie aus und fluten den in weißer Kalkglätte gehaltenen Raum mit Tageslicht. Ein glatter, weißer Möbelblock trennt Kinder- und Elternbereich ohne das große Raumerlebnis zu begrenzen.

Vier Schlafkammern und in den Dachschrägen integrierte Staufläche umfassen die introvertierte Mitte. In den Zimmern nehmen die dicken Wandscheiben Regale, Schreibtische und Balkonnischen in sich auf.

Die Komposition basiert auf der Idee des direkten Zusammenfügens von Räumen um reine Bindeglieder zu vermeiden. Hoch folgt auf gedrungen, großzügig auf kompakt. Den einzelnen Elementen gemeinsam ist das Material der Oberflächen, das durchgehend für eine weiche, angenehme Atmosphäre sorgt.

Projektdetails

Architekt: metzler.schelling architekten
Adresse: Goethestrasse 5
6850 Dornbirn
E: sm@metzlerschelling.works
T: +43 5572 931806